Kein Krieg! Keine Wehrpflicht!

Das BSW und das Jugendbündnis JSW stellen sich gegen Krieg und Wehrpflicht, werben für Diplomatie statt Aufrüstung und informieren, wie man aktiv werden kann.

Krieg zerstört Leben, Gesellschaften und die Grundlagen eines guten Zusammenlebens für die Mehrheit jedes betroffenen Landes; als günstig erweist er sich nur für jene, die wirtschaftlich und politisch von ihm profitieren und sich zugleich sicher fühlen können. Dafür sterben tagtäglich Menschen auf der ganzen Welt und auch in Deutschland soll es bald wieder so weit sein.

Wir vom BSW verstehen uns als politische Kraft, die soziale Gerechtigkeit und Frieden zusammendenkt. Denn eine Politik, die Milliarden in Aufrüstung steckt, während Kitas, Schulen, Krankenhäuser, Renten und Infrastruktur vernachlässigt werden, stellt die Dinge von den Füßen auf den Kopf.

Deshalb fordern wir eine Außenpolitik der Diplomatie statt der Dauereskalation:

  • Waffenlieferungen und immer neue Rüstungspakete verlängern Konflikte und machen sie blutiger.
  • Anstatt auf Konfrontation, Blockbildung und Aufrüstung zu setzen, braucht es Verhandlungen, Sicherheitsgarantien und Kompromisse.
  • Eine neue Friedensordnung in Europa kann nur entstehen, wenn alle Seiten an den Tisch geholt werden – und nicht, wenn man versucht, Rivalen wirtschaftlich und militärisch in die Knie zu zwingen.
  • Und vor allem: Wir schicken unsere Freunde, Kinder, Enkel nicht an die Front und in den Tod! Unsere jungen Mitglieder im JSW werden nicht für Merz und Consorten in den Krieg ziehen!

Frieden ist kein „nice to have“, sondern Voraussetzung dafür, dass wir unsere sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Probleme überhaupt lösen können; dafür, dass wir ein lebenswertes Leben haben.

Jugendbündnis JSW: Gegen die Wehrpflicht!

Besonders trifft die Kriegs- und Aufrüstungslogik junge Menschen. Sie sind diejenigen, die im Zweifel in einem sinnlosen Krieg kämpfen müssen, während andere über „Sicherheit“ und „Verantwortung“ in Talkshows diskutieren.

Im Jugendbund JSW engagieren sich junge Menschen, die sagen:
Wir wollen leben, lernen, arbeiten, lieben – nicht als Kanonenfutter enden.

Viele Jugendliche und junge Erwachsene spüren:

  • Sie sollen für eine Politik den Kopf hinhalten, die sie selbst nicht mitentschieden haben.
  • Schon unter Corona hat diese Generation besinders gelitten und wurde von der Politik im Stich gelassen; sich jetzt auf diese zu verlassen, wenn es um „Verteidigung“ geht, ist geradezu zynisch.
  • Sie erleben gleichzeitig Prekarität, Wohnungsnot, Leistungsdruck in Schule, Uni und Ausbildung.
  • Und nun wird ihnen zusätzlich erzählt, sie müssten sich auf einen „längeren Krieg“ einstellen, mehr „Wehrhaftigkeit“ zeigen und mit der Wehrpflicht schließlich „kriegstüchtig“ werden.

Unsere starke BSW-Jugendorganisation setzt dem entgegen, dass Sicherheit mehr bedeutet als Panzer und Raketen: sichere Ausbildungsplätze, bezahlbare Mieten, gute Löhne, psychische Gesundheit, eine intakte Umwelt – und das Recht, NEIN zu sagen zum ganzen Prozedere von Musterung, Auslosen von Menschenleben und (am Ende wahrscheinlich doch) zur Pflicht ohne Ausweg, zum Militär gehen zu müssen.

Infos und Hilfe zur Kriegsdienstverweigerung

Wer den Kriegsdienst aus Gewissensgründen ablehnen will, steht schnell vor vielen Fragen: Wer darf verweigern? Wie stelle ich den Antrag? Was passiert danach? Die DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) bietet dazu eine sehr praktische Online-Hilfe auf https://kdv.dfg-vk.de/ an. Dort kann man sich zuerst durchklicken: Bin ich Zivilist, Soldat oder Reservist? Und danach weiter nach Alter, Geschlechtseintrag und persönlicher Situation, sodass man genau die Informationen angezeigt bekommt, die für die eigene Lage passen.

Die Seite erklärt kompakt, was Kriegsdienstverweigerung bedeutet, wer einen Antrag stellen kann (sogar Soldaten übrigens!) und wie dieser aufgebaut sein sollte. Ein Antrag sollte persönlich und glaubwürdig sein. Dazu kommen Hinweise zu den rechtlichen Grundlagen, Fristen und Abläufen, damit der Antrag nicht an Formfehlern scheitert.

Besonders interessant: Auch wer noch nicht mit der Musterung dran ist, kann und sollte vtl. Auch jetzt schon verweigern. Wörtlich heißt es dort:

„Wir empfehlen allen jungen Menschen, die ab dem 1. Januar 2008 geboren wurden, schon jetzt den von der Bundesregierung geplanten Wehrdienst zu verweigern und sich freiwillig mustern zu lassen – denn ab 2027 sollen diese Jahrgänge sowieso zwangsgemustert werden. Alle davor geborenen sollten sich die Verweigerung ernsthaft überlegen.“

Wer sich mit dem Gedanken trägt zu verweigern oder einfach wissen will, welche Rechte er oder sie hat, findet bei der DFG-VK damit eine niedrigschwellige, gut strukturierte Anlaufstelle – inklusive weiterführender Beratung.

Aktiv werden gegen Krieg und Wehrpflicht

Wer sich gegen Krieg, Aufrüstung und eine mögliche (Wieder-)Einführung von Dienst- oder Wehrpflicht engagieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:

  • Sich über Kriegsdienstverweigerung informieren und – wenn es zur eigenen Situation passt – prüfen, ob ein Antrag sinnvoll ist.
  • Mit Friedensinitiativen und Organisationen wie der DFG-VK in Kontakt treten.
  • Sich in jugend- und parteipolitischen Strukturen engagieren, etwa dem JSW, die militärkritische Positionen vertreten.
  • Öffentlich Stellung beziehen: Diskussionen führen, Leserbriefe schreiben, in sozialen Medien aufklären, an friedlichen Aktionen und Kundgebungen teilnehmen (am 19.12. haben wir einen Infostand dazu in Schweinfurt).

In vielen Regionen gibt es lokale Gruppen des BSW und Friedensbündnisse, die sich über Austausch, Unterstützung und neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter freuen. Schau einfach, welche Kontakte es bei dir vor Ort gibt – und wo du dich mit deinen Fähigkeiten und deiner Zeit am besten einbringen möchtest.

Außerdem im BSW-Blog:

Ihr habt zu diesem oder einem anderen Thema etwas beizutragen? Oder wollt ihr darüber mit uns sprechen? Dann schickt uns gerne eine Nachricht über das Formular!