„Landwirte müssen nicht mehr über Düngereinsatz Buch führen. Das soll Bürokratie abbauen. Doch es hilft Betrieben, die es mit der Umwelt nicht so genau nehmen.“ Soweit die „Süddeutsche Zeitung“ vom 25.06.2025.
Für den Agrarminister von der CSU, Alois Rainer, ist es „ein guter Tag für die deutsche Landwirtschaft“. Die sogenannte Stoffstrombilanzverordnung, die für Agrarbetriebe mit mehr als 20 Hektar oder 50 Großvieheinheiten galt, wurde ersatzlos gestrichen. Über den Einsatz von Dünger oder Gülle mußte nach dieser Verordnung genau Buch geführt werden. Das sollte eine Überdüngung der Ackerböden verhindern und die Nitratbelastung des Grundwassers senken. Für die betroffenen Bauern sicher eine Belastung. Doch wer „die Bilanz kippt, ohne ein neues Steuerungsinstrument vorzulegen, nimmt eine Beeinträchtigung des Grundwasserschutzes in Kauf“. Soweit Karsten Specht, Vizepräsident des Verbands kommunaler Unternehmen. Seit Jahren verstößt die Bundesrepublik schon gegen die Nitratrichtlinie der EU, ohne ernste Konsequenzen.
Diese neuerliche Maßnahme ist damit ein weiterer Angriff auf unser Trinkwasser und eine Bedrohung vor allem für die jüngeren Generationen. Wir müssen von einer perspektivischen Verknappung des Trinkwassers ausgehen und statt alles zum Schutz unserer Wasserressourcen zu unternehmen, tun unsere Spitzenpolitiker so, als gäbe es kein Morgen.
Passend zu dieser Meldung tagte am 5.6.2025 die „Werkausschusssitzung der Fernwasserversorgung Franken (FWF)“ in Uffenheim. U.a. kam dabei der momentan unzureichende Ressourcenschutz von zwei Wassergewinnungsanlagen zur Sprache, geschuldet einer juristischen Auseinandersetzung. Die „Mainpost“ vom 27.06.2025 schreibt dazu: “An einer der Wassergewinnungsanlagen wurde daraufhin auf landwirtschaftlichen Nutzflächen großflächig Gülle bis in den Nahbereich der Brunnen ausgebracht, sodass die Wassergewinnung für nahezu zwei Monate in den Spülbetrieb versetzt werden musste. …. Der hierbei entstandene Schaden“ liegt nach derzeitigen Auswertungen im Bereich mehrerer Hunderttausend Euro.“
Quellen: Mainpost v. 27.6.2025 und Süddeutsche Zeitung v. 25.6.2025
Text: E. D.